Das Lateinische Wörterbuch wird von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften betrieben.
Der Thesaurus linguae Latinae ist das erste umfassende Wörterbuch des antiken Lateins; er stellt unsere Kenntnis der lateinischen Antike auf eine völlig neue Basis:
- er wird erarbeitet auf der Grundlage aller aus der Antike (bis 600 n. Chr.) erhaltenen lateinischen Texte, literarischer wie nichtliterarischer;
- für seltenere Wörter bietet er alle gesammelten Belege, für die übrigen (gekennzeichnet mit einem Asteriscus) eine instruktive, repräsentative Auswahl;
- er verzeichnet alle Bedeutungen (auch fachsprachenspezifische) und alle Konstruktionen;
- er dokumentiert Besonderheiten der Flexion, der Schreibung und der Prosodie;
- er gibt Auskunft über die Etymologie der lateinischen Wörter und ihr Weiterleben in den romanischen Sprachen (dafür zeichnen verantwortlich renommierte Vertreter der Indogermanistik bzw. der Romanistik);
- er stellt die Äußerungen der Antike über das jeweilige Wort zusammen.
Der Thesaurus bietet also zu jedem lateinischen Wort eine umfassende, reich dokumentierte Darstellung seiner Möglichkeiten und seiner Geschichte – nicht nur für Latinisten, sondern auch für Altertumswissenschaftler der verschiedenen Sparten ebenso wie für die Nachbardisziplinen.
Projektbeschreibung des Thesaurus Linguae Latinae
Er wird in München bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von einem international zusammengesetzten Team (ca. 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) erarbeitet und liegt inzwischen zu über zwei Dritteln komplett ausgearbeitet und lieferbar vor.”
Der erste Faszikel erschien im Jahr 1893. Bis zur Übernahme des Satzes durch die pagina GmbH im Jahr 2000 wurden die Satzarbeiten von verschiedenen Setzereien in einer langen Traditionskette ausgeführt. Die besondere Herausforderung bestand also für die pagina GmbH darin, diese aus der Bleisatzzeit überkommene Mikrotypographie 1:1 für den vollautomatischen elektronischen Satz mit TUSTEP nachzubauen. Hierzu mussten alle verwendeten Schrifttypen und -schnitte neu zugerichtet werden. Mit der neuen Technologie lassen sich nun auch die internen Querverweise automatisch generieren und verwalten.
Pro Jahr erscheinen etwa 2 Faszikel, momentan ist der TLL beim Buchstaben “R” angelangt.